Liebe S., ja, bin wieder da. Leider. Zurück in der Kälte. Nicht das es da so richtig heiss war. Aber es war schön, warm, blauer Himmel, ein wenig Rosenduft noch, bunte Menschen mit ihren Geschichten, mit ihrem Lachen, mit ihren warmen Worten:Welcome, welcome to Ramallah!, wer sagt denn sowas in Deutschland wenn er jemanden sieht, der wie ein Tourist aussieht? I`ll invite you into my house, please, come, you want coffee? arabic coffee? or Tea? Sit down, i`ll tell you my story!
ja, wo war ich genau? In Palästina , würde ich sagen, auch wenn es diesen Staat ja so nicht gibt. Einen Tag waren wir auch in Israel, in Tel Aviv.
Denn ich habe vorher nicht gewusst, das Betlehem, und auch OstJersualem, wo all die wichtigen christlichen Besuchsstätten sind, zu Palästina gehören. Unter palästinensischer Obhut sozusagen.Und es gut da. Es lebt.
Tel Aviv war auch schön. Jaffa. Dort waren die Menschen schön, gut gekleidet, wenn auch sehr ernst und zurückhaltend, (ausser in dem Hostel, aber in Hostels sind ja meistens bunte Leute, es war so nett!) und manchmal hatte ich das Gefühl, sie waren in den Cafes froh, wenn wir wieder gingen.
Und dann kamen wir nach Ramallah, bzw, zuerst nach Betlehem, und da hat es mich umgehauen, dieser Lärm, dieser Trubel, welcome welcome! Natürlich haben wir die Geburtskirche angeguckt, von Jesus, ich hab mit meiner Tochter auf der Krippe gesessen
Der Geburtstein Jesu
Die Krippe
( das muss dort jeder machen und der Führer macht ein Foto), ich hab den Stein berührt, auf dem Maria niederkam, tja,… für manch Gläubigen ein heiliger Ort.
Ach ja, der Christbaum
in den Palästinensischen Farben geschmückt. Grün, rot, schwarz und weiss.
Auf der Busfahrt nach Ramallah geschah dann das, wovor sich die meisten fürchten, der Bus wurde angehalten(an einer Strasse zu einer jüdischen Siedlung patroullierte israelische Miliz), und der Soldat befahl meiner Tochter die Tür zu öffnen und fragte sie herrisch, ob sie Drogen genommen hätte.

In dem Kleinbus sassen nur 2 Koreanische Touristinnen mit ihren Kindern und meine Tochter und ich. Was soll das? Ich versteh es nicht.
Durch das Land zieht sich die Mauer, an den Checkpoints die Wachtürme, ich hatte wieder einen Rückfall in die Kindheit, wenn wir in die DDR gereist sind und mein Vater Angst hatte vor den Befragungen und den Kontrollen.
Ramallah ist wie gesagt bunt und laut und wir hatten höchst interessante Begegnungen mit verschiedenen Frauen , wir waren unter anderm im Hamam, und sie erzählen, S., das ist so toll! Und du weisst, ich liebe Geschichten von Menschen. Sie erzählen davon, wie es ist in Amerika gelebt zu haben,“ frei, ich konnte überall hin, ich hab dort studiert! und jetzt bin ich hier, und ich kann nicht reisen, ich bekomme kein Visum, ich bin so eingengt, ich darf nicht nach Jerusalem, ich hab kein Visum, einmal haben sie meinen Pass genommen, für 3 Monate,…“
Markt in Ramallah
Ofenträume
Fenchelberg
S.! Es macht mich traurig, das es so etwas gibt. Ja, na klar, in Jerusalem waren wir auch, das ist ein Kapitel für sich. Too much religion. Und deshalb kein Frieden. Hat eine Frau gesagt. Tja….
Nichtsdestototz, in dem Souk in der Altstadt gibt es einen Laden, das wäre mein Platz im Paradies!
Sie fertigen dort wunderschönen Silberschmuck aus altem Glas an, und der Laden ist voller Perlenreihen an Schnüren, Silberperlen in Körben, Tüchern, Ketten, Perlen, Silber. Glänzend, funkelnd, schimmernd, leuchtend.
Natürlich haben wir was gekauft! Uuuuhh! Aber so so schön! Und dann hat der meiner SchönstenTochter ein altes Diadem aufgesetzt, und das Mutterherz zerfloss vor Liebe!
Jetzt hab ich sie aber bald wieder daheim, meine Orientalische Prinzessin. Und bin froh und dankbar, das sie immer wieder so etwas wagt, in fremde Länder zu gehen, und ich sie besuchen kann. Toll! Immer wieder!
Liebe Grüsse! Mit dem Duft von Kardamomkaffee in der Nase….
Deine K.
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