disturbing the peace

Liebe S.,
ich habe heute einen Film gesehen.
Wenn du dich erinnern kannst,war meine SchönsteTochter 2015 in Ramallah, während ihres Studiums, und hatte dort Kontakt mit den Leuten von den combattants for peace, ich hatte darüber geblogt, hier und  hier.
Über die Combattants for peace wurde jetzt ein Dokumentarfilm gedreht, er heisst :
Disturbing the peace. Den Frieden stören.
Es ist die Geschichte von Israelis und Palästinensern, die über Jahre der Wut auf die anderen und den Hass auf die, die ihre vermeintlichen Feinde sind, durch ein Erlebnis, einen Gedanken,eine Idee den Weg zueinander finden, weil sie feststellen, das auch der andere eine Geschichte des Leides hat, in einem Land , das niemandem wirklich gehört und in dem Hass und Angst voreinander an der Tagesordnung sind.
Einem Land , in dem es eine Mauer gibt, von der kaum einer weiss, wer sich dahnter verbirgt, wer dahinter lebt. Und dann stellen sie fest, das auch hinter dieser Mauer Menschen leben, die ihre Gefühle haben, die ihre Familie lieben, die für ihre Mitmenschen kämpfen.
Davon handelt der Film. Er handelt davon, wie es dazu kommt, das sich ihre Gedanken umkehren, und sie überlegen, wie sie zueinander finden, und zu einem Frieden in einem geteilten Land finden können.

Der Film handelt von Anfängen, Rückschlägen und der Hoffnung.
Er läuft zur Zeit in verschiedenen Kinos in Deutschland, und aber auch, und das war gut! auf Netflix. Ich hab ihn auf Netflix gesehen. Zum Glück nicht im Kino, denn da hätte ich keine Pause machen können  um Luft zu holen zwischendurch. Vielleicht hätte ich im Kino Mühe gehabt, meine aufkommende Traurigkeit im Zaum zu halten, zu Hause darf ich ja heulen, wenn es mich berührt, und mich hat viel berührt in dem Film. Diese unzerstörbare Hoffnung!
Und die Aussage: Wenn ich mich mit dem „Feind“befasse, seine Geschichte kenne und vielleicht seine Sprache verstehe, dann muss ich keine Angst mehr vor ihm haben. Wenn der Palästinenser hebräisch lernt, um den Juden zu verstehen. Wenn der Jude sich traut, in ein Quartier  der Araber zu gehen und feststellt, das sie ebenfalls Hochzeit feiern und lachen können, und das sie auch Angst haben, die anderen…..
Ich denke, das es auch bei uns möglich sein muss, einander zu verstehen, damit wir die Angst vor den „Fremden“ verlieren.
Befassen wir uns doch mit unseren Mitmenschen, denen, die fremd sind, und lassen wir uns doch auf sie ein.
Hören wir nicht auf die üblen Aussagen, die uns überschwemmen in den Medien, die manch Politiker sagt,lassen wir uns nicht beeinflussen, wenn wir sowas lesen, sondern bilden unser eigenes Urteil.
Was meinst du?
Ich denke sehr viel über sowas nach….

Deine Kat.

Ein Buch zu diesem Thema hab ich auch mal gelesen…….und darüber geschrieben….

 

Die Bilder hab ich von dem Film Disturbing the peace abfotografiert, ich hoffe ,das ist okay. Kat.

Darkness within

Hallo, meine liebe UrlaubmachendeFreundin, du fehlts mir.
Diese Woche war übelst, rückblickend.
So ein Stress in der Arbeit. Junge, frischeingearbeitete, noch nicht routinierte  Kolleginnen, schlimmst kranke Patienten, Personalmangel, Wechselschichten. Am Mittwoch sollte ich einen kurzen Spätdienst machen, weil ich am Donnerstag um 6.00 wieder zum Frühdienst da sein musste. Der Gesetzgeber sagt: 10 Stunden Pause zwischen 2 Schichten. Das heisst , du musst das, was du sonst in 8 Stunden schaffen kannst, in 6 schaffen. Ich war hurtig, und um 20.00 wollte ich gehen, obwohl der Stress immens gewesen ist. Zum Feierabend  wusste  ich, das es nicht perfekt gelaufen war, aber ich stand ja auch den Neulingen zur Seite, sie hatten viele Fragen, ich hab geguckt, das alles läuft.Und keiner auf der Strecke bleibt. Und am Morgen kommt die Nachtschwester, und erzählt mir, durchaus nicht unfreundlich, was ich alles vergessen hatte zu tun. Ich hab wieder gemerkt , ich vertrage keine Kritik! Ich bin aufs Klo gegangen zum heulen, kannst du dir das vorstellen? Später bin ich zum Chef gegangen, und hab ihm erklärt, falls es Beschwerden gäbe, was an diesem Nachmittag los war. Und hab da auch geheult.
Es ist zum K..zen! Mit meiner Heulerei!
Ich war dann so wütend auf mich selber, dass ich nicht souverän sein kann! Dass ich Kritik so persönlich nehme! Ich fragte mich, bin ich überfordert? Sollte ich was anderes machen? Nicht mehr Krankenschwester sein?Ich stelle dann mich selber sofort in Frage! Dabei weiss ich doch, das ich die Arbeit meistens gut mache!Ich bin eine gute Krankenschwester! Ich war dann so wütend, auf mich, auf das System, auf die Arbeitgeber, auf ALLE! , das ich richtig auf Krawallgebürstet war und als dann die nächste kam, von der ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe, hab ich der meine Meinung gesagt, was alles besser laufen könnte, damit so ein Stress nicht zur Regel wird. Ich fand allerdings, ich hab das freundlich gesagt. Denn ich muss ja nicht motzen, aber muss auch nicht alles auf mir sitzen lassen, worüber ich mich ärgere, oder?

Heute morgen war ich einkaufen, Rentnermarathon am Samstag, ich war sowieso genervt, und dann wollen da Ältere Leute an der Kasse vorgelassen werden, weil sie nur 6 Sachen haben und ich hätte schliesslich 20. Warum wohl hab ich 20 Dinge auf dem Laufband ? Weil ich deren Rente bezahle und unter der Woche arbeiten gehe! Und dann moppsen sie mir auch noch meine Zeit! Und wenn ich dann mit 73 in Rente gehen muss, zahlt ja eh niemand für mich!
Beim Bäcker drängelt sich eine alte Frau vor, sie war die 2.,  die sich einer anderen Kundin vorgedrängelt hat. Diese Kundin sagte leise:“ Äh, hallo! Ich wäre da jetzt dran gewesen. „Da hab ich mich mit ihr verbündet, und gemurmelt, die haben halt einfach nicht mehr so viel Zeit, die alten Leute. Sowas ist gemein, aber es tat gut.
Und dann stiess ich auf diesen Beitrag von juckplotz, und mir sind noch soviele Sachen eingefallen, wo ich den Mund hätte aufmachen sollen, damit es mir besser geht. Damit sich nicht alles aufstaut und ich dann wegen irgendwelchem Mist anfange zu heulen. Leuten gleich sagen, wenn mir was nicht passt. Nicht versuchen, sie mit Blicken zu erdolchen, sondern den Mund aufmachen! Nicht Ohrstöpseln rein im Zug, wenn in einer Ruhezone        2 Damen sitzen und 4 Stunden lang in einer Mordslautstärke sich ihre Lebensgeschichten erzählen, während ich , vom Nachtdienst kommend, einfach ein bisschen schlafen möchte. Sondern sagen: Würde es Ihnen etwas ausmachen, sich ein wenig leiser zu unterhalten, denn ich möchte gerne schlafen. Warum hab ich das vor 4 Wochen  nicht gemacht, sondern habe stöhnend und funkelnden Blickes meine Kopfhörer aufgesetzt und versucht, sie mit Machine Head Metal Mucke zu übertönen?

Fazit: Souverän bleiben, Dinge beim Namen nennen, mich nicht gleich angegiffen fühlen, Kritikfähigkeit üben, Sanftmütig Denken, Fehler akzeptieren, eine Heilige werden.Halleluja!Amen.

Weiss nicht, ob das klappt. Ich bin immer irgendwie schon zu lange ich selbst.
Grüss mir das Meer.
Kat.

 

FB_IMG_1451066794705.jpg

Höhöhö, wenn es so einfach wäre. >:/

Von grossen und kleinen Revoluzzern

Liebe S.,
eigentlich wollte ich warten mit einem Beitrag, bis du selber wieder was geschrieben hast. Aber heute hab ich frei, und dann hab ich Zeit zu denken.
Du machst gerade ein bisschen Protest auf deine Art, vielleicht wirst du darüber schreiben, was du tust, das würde mich freuen.
Morgen sind Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Ab 5.30 Uhr stehen wir vor dem Klinikum und protestieren für mehr Lohn. Hoffentlich kommen genug  Kollegen. Ich muss dann um 6.00 zum Dienst.Ich hoffe sehr, dass genügend Leute zu den Kundgebungen mitfahren, und dass der Streik und die Demonstrationen Wirkung zeigt.

Es nützt nichts,wenn wir immer nur jammern , und wenn es dann drauf ankommt, dann kneifen alle den Schwanz ein und jammern weiter: „Ähh, das nützt ja sowieso nichts, was erwartest du denn,…“Nöhl nöhl,jauljaul….,- ich kann sowas gar nicht ab.
Wenn ich doch mit etwas unzufrieden bin,und was ändern will, was bewegen will, dann muss ich mich bewegen! Ich kann nicht immer erwarten, dass es von alleine geschieht!
Oh, ich rede mich in Rage!
Und ich hasse diese Sätze, wie den von einem Bekannten, dem ich von der Sicherheitskonferenz erzählt hab, wie das war und warum und so weiter und er sagt: „Und? Interessiert es IRGENDJEMANDEN , das du dabei warst? „(IYFA, hab ich gedacht)
Allerdings weiss ich nicht wirklich, ob es jemanden interessiert und ich weiss auch nicht, ob es irgendetwas beeinflusst, aber wo wären wir, wenn wir niemals Aufstände gemacht hätten, niemals protestiert hätten, niemals aufgemuckt, niemals etwas gedacht und gesagt und riskiert hätten? Immer noch in der Höhle, und zwar OHNE Feuer. Vermute ich mal.
Und deshalb, Widerstand ist zweckmässig, ist meine Devise.

Ich hab mich mal mit Anarchismus beschäftigt, hab Emma Goldmanns Biografie gelesen, hab gelernt, das es verschiedene Formen des Anarchismus gibt, sehr interessant, ich bin ja der Meinung , das man Anarchismus nur leben kann, wenn man auf die Meinung der anderen pfeift, was die wenigsten können, und ich schon gar nicht, aber egal. Anderes Thema. Dabei bin ich auf ein Gedicht von Erich Mühsam gestossen, das füg ich jetzt hier ein. Denn das passt so gut zu unseren Minirevolutionen, die wir jeden Tag anzetteln.

Revulotinäre  Grüsse! hoch die Fahnen!

Bis bald hoffentlich! Deine Kat.

„Der Revoluzzer

War einmal ein Revoluzzer,
Im Zivilstand Lampenputzer;
Ging im Revoluzzerschritt
Mit den Revoluzzern mit.

Und er schrie: ‚Ich revolüzze!‘
Und die Revoluzzermütze
Schob er auf das linke Ohr,
Kam sich höchst gefährlich vor.

Doch die Revoluzzer schritten
Mitten in der Straßen Mitten,
Wo er sonsten unverdrutzt
Alle Gaslaternen putzt.

Sie vom Boden zu entfernen,
rupfte man die Gaslaternen
Aus dem Straßenpflaster aus,
Zwecks des Barrikadenbaus.

Aber unser Revoluzzer
Schrie: „Ich bin der Lampenputzer“
Dieses guten Leuchtelichts.
Bitte, bitte, tut ihm nichts!

Wenn wir ihn’ das Licht ausdrehen,
Kann kein Bürger nichts mehr sehen,
Laßt die Lampen stehn, ich bitt!
Denn sonst spiel’ ich nicht mehr mit!“

Doch die Revoluzzer lachten,
Und die Gaslaternen krachten,
Und der Lampenputzer schlich
Fort und weinte bitterlich.

Dann ist er zuhaus geblieben
Und hat dort ein Buch geschrieben:
Nämlich, wie man revoluzzt
Und dabei doch Lampen putzt.

Erich Mühsam

„Drum ist sie dann zu Haus geblieben, und hat an einem Blog geschrieben, wie man friedlich revoluzzt und dabei noch Hintern putzt!“ Schmeiss mich weg, Bussi! bis bald!

Geschafft !

Liebe K., liebe follower,

geschafft ! Die Haare wurden gekürzt, gefärbt und geföhnt. 2 Std. 14 Minuten. Alles im grünen Bereich ! Super Beratung.. sehr nett.. 2 Friseurmeisterinnen, kleines Geschäft, schöne Musik und gaaaanz viel Zeit und Erholung. Kein Gewusel, keine Azubis ( mit Bürste im Anschlag)

Ich habe gesagt, was ich mir so vorstelle und wurde danach von allen Seiten beguckt und begutachtet.. und beraten… das Schöne war, dass sie gleich eine Idee hatte, wie es gut aussehen könnte.. und was zu mir passt.

Die Haare wurden von den Wirbeln aus geschnitten ( energetisch .. nennen die das) so dass sie von alleine gut fallen.. und es gab eine intensive Farbtönung.. die irgendwie sogar helle Reflexe zaubert.

Also, ging es gut aus und hat mir sogar etwas Spass gemacht, so dass ich in 3 Monaten da gut wieder hingehen kann. Auch die Produkte waren gut.. nichts Künstliches..

Allen einen schönen Abend!

S. very happy 🙂

 

Weltverbesserungsselbstbewusstsein

Liebe S.,

heute morgen fand ich diesen Cartoon irgendwo auf irgendeiner Seite im Netz. Und ich dachte: wie recht er hat, der Linus.
Denn! Weil es uns gibt(und damit meine ich jeden von uns hier!) ist die Welt ein bisschen besser , denn wir haben es in der Hand, sie besser zu machen als sie ohne uns wäre. Verstehst?
Und wenn ich diesen Linus betrachte ich, denke ich: Ja, wir haben es in der Hand, es liegt an uns!
In meinem Palliativkurs ging es heute wieder um die Zeit, die wir schenken können, um kleine Gesten , die wir zeigen können, um ein Glas Wasser, welches wir den Menschen, die verzweifelt oder in Trauer sind, hinstellen können, es ging um ein kleines Wort des Verständnisses, es ging um das Ohr, das wir leihen, ums Zuhören, ganz schlicht um Zuwendung.
Und wenn wir, jeder von uns, dem anderen ein bisschen Zuwendung, ein bisschen Geduld und Verständnis für seine Lage, seine Situation und seine Gefühle entgegenbringen können, dann haben wir die Welt ein bisschen besser gemacht. Nicht nur Patienten oder Angehörigen, sondern unseren MIT- Menschen.
Und dann können wir sagen: die Welt íst ein bisschen besser geworden, seit es uns gibt.

In diesem Sinne

K., noch immer im  Weltverbesserungsmodus!

Unterwegs

Liebe K.,

dieses Plakat habe ich vor ein paar Tagen „gefunden“.. da die Veranstaltung bereits stattgefunden hat , habe ich es vorsichtig von der Wand abgelöst und mit Heim genommen .:-)  Das Gaffer tape hat ein paar Spuren hinterlassen.. macht nichts.. hab ich schon lange nicht mehr gemacht einfach so ein Plakat mitgenommen. Mein Mitbewohner fand das „lustig“..

Ich finde die alte Dame darauf toll.. ihre Füsse baumeln in der Luft.. so möchte ich auch mal im Heim auf einem Sofa sitzen.. auch mit einem Pinguin wenn möglich.. kicher

In der Stadt in der wir damals gelebt haben, sind wir abends öfter in einer Kneipe gewesen..erinnest du dich ? Goosmarkt oder so  hiess das da. Es gab Musik und Kleinkünstler und Guiness Bier. Einmal trat Eisi Gulp auf, der ist doch aus Bayern.. mit seiner Band  Dr. Sound und Iwan Opium.. und ich habe das Plakat geklaut… kicher.. da war ich mega stolz drauf..kicher.. ich hatte immer Plakate .. auch in den WGs, in denen ich gewohnt habe.. tja..

Heute muss ich wieder arbeiten gehen. Mal sehen wie es wird.. etwas Husten habe ich ja immer noch, aber nicht schlimm.. Heute soll auch die Teamsitzung sein.. mit der oberersten Oberaufsicht und unserer Leitung.. da wird sie uns dann sagen, ob wir mit der Situation leben müssen und ob und wenn ja was sich ändert.. Die von der Mitarbeitervertretung wird auch da sein..

Seufz.. ich werde berichten.. hoffe mal nicht das es auf http://www.neuestelle.de hinausläuft.. aber wer weiss das schon..

Schlaf schön, du olle Nachteule.. zum Glück nur 2 Nachtdienste!

Deine

S.

Liebe S., ja, das hieß To’n Goosmarkt. Aber ich hab kein Bild dazu mehr im Kopf. Ich sehe mich nur im Tabernakel mit dir, und beim Jugoslawen, Serbische Bohnen Suppe essend. Eisi Gulp fand ich sehr skurill, konnte nicht viel mit ihm anfangen. Plakate klau ich heute auch noch ab und zu oder Baustellenschilder hab ich auch gemoppst mal. Das stand vor meiner Wohnungstür, als mein Leben in Trümmern lag, Achtung Baustelle. Tja,…. 

Wild und verwegen. Haha! Egal, ob es zeitgemäß ist,mit 50 noch Plakate zu klauen, oder mit 80 mit nem Piguin auf dem Sofa zu sitzen, geschweige denn  die Beine baumeln zu lassen!

Einen gutenArbeitsanfang. Bis demnächst K. NIGHTOWL 🐉

Den Tatsachen ins Auge sehen

Ach   seufz…  liebe K.,

aus deiner Sicht hast du mit allem was du da geschrieben hast Recht. Wenn ich es so sehen könnte, würde mir manches leichter fallen im Leben… du weisst schon… zum 100sten… das halbvolle/leere Glas…

Das Bild der Schneekönigin ist eigentlich schön.. aber ist sie nicht auch unnahbar in ihrem Elfenturm ? Das bist du zum Glück nicht.

Ich bin manchmal so bockig… da kann ich gar nichts dran machen..vielleicht ist das das innere Kind… keine Ahnung.. ich lese ja gerade etwas darüber ( aber nur nebenbei !!! aus reiner Bockigkeit)

Ich habe grosse Schwierigkeiten milde und sanft zu sein ( was sich mein Umfeld und auch manchmal mein Mitbewohner so wünschen)… grrrrrrr…

Die Tatsache ist, das wir älter werden und ich dazu keine Lust habe. Ich finde das gelinde gesagt Scheisse. Ich habe auch keine Lust mir wohlig die nichtvorhandenen Eier zu schaukeln und zu sagen…“ seufz… ach ja… so isset jetzt… nützt ja nix, dann rede ich mir das jetzt mal schön“… weil sich etwas hässlich reden geht ja nicht… das machen nur Irre oder Depressive… kicher…. “ Schlaf schön“ hat meine Mutter immer gesagt und ich habe gedacht.. ja du auch… schlaf hässlich….. nicht das ich ihr einen hässlichen Schlaf gewünscht hätte, sonder weil das für mich das Gegenteil war.. Das Gegenteil muss ich oftmals mitdenken… wieso bloss ?! Das passiert so und ist wie eine simultan Übersetzung meiner innersten Hirngedanken… du spinnst ja.. macht nix , hab ich früher gesagt

Ich kann nicht spinnen ich kann nicht weben ich kann dir höchstens eine kleben ! 😉

Ja, agro bin ich auch etwas zu diesem, wir werden älter wie schön ! Oder es lässt sich nicht ändern also mal ich es rosa an und streu Glitzer drüber !

Ich mag den Dingen ins Auge sehen ! Es laut rausschreien, dass ich das mit dem Älterwerden doof und alles so… finde ! Und mich betrogen fühle ! Nein!!!! Ich will auch nicht meditieren oder Entspannungsmusik hören.. Hells Bells ! ACDC  !

Den Tatsachen ins Auge sehen ! Das kann man nicht mal in andere Sprachen übersetzen… mein Übersetzungsprgramm sagt.. nur  ähnlich aber nicht genau das.. ausser im englischen  (I love it ! ) To face the facts ! Yes..

Und ganz direkt auch isländisch : ao harfost i augu vio staoreyndimar.. klasse.. so viele Wörter.. ich werde auswandern nach Island wo ich bisher noch nie war.. und mit anderen 1000 Frauen die dahin auswandern und Bücher schreiben die Isländer Ponys über die Flächen tölten lassen… muhahahaha..  siehst du ?! Alle Bilder schon irgenwie besetzt..

Wie rebelliert man würdevoll gegen das was nicht zu ändern ist ? und macht man sich nicht lächerlich wenn man die ewige Rebellin ist ? Egal… grins… mein Charakter lässt wohl gerade nichts anderes zu. Warum überhaupt Rebellion ? Man könnte auch sanft mitfliessen, es um sich herumfliessen lassen.. biegsam sein wie eine Weide ( im Tai Chi).

Ach so.. wegen der Arbeit..weiss ich gerade auch nix Neues oder weiter..

Und noch eine Idee zum Schluss von deiner Rebellen Freundin.. Wenn wir uns wiedersehen könnten wir doch zusammen einen Teil der Vergangenheit “ verabschieden“. Ich stell mir das schön vor.. wir starren ins Feuer und werfen was rein… Kräuter , Zettel, was auch immer.. verbrennen das..und beobachten, ob und was daraus entsteht.. wär das was ?

es grüsst dich herzlich

Che S.

Schneekönigins Zukunft

Liebe S.,
ich weiss, was du meinst. Und das haben wir ja auch schon lange immer wieder als Thema. Vielleicht kann man das nicht fertigthematisieren, nur manchmal ein bisschen beiseite legen. Mir ging es bei Star Wars ähnlich. Huuuh, sind die alle alt geworden, hab ich gedacht. Wir haben uns den ersten Star Wars gemeinsam im Kino angeguckt, erinnerst du dich? Ich fand damals Luke Skywalker so ganz mein Typ. Jetzt in dem neuen Film die kurze Szene mit ihm , da gefällt er mir besser als in den alten Folgen, wenn ich die ab und zu mal sehe.
Altern wir mit den Stars? Mit den Begleitern unserer Jugend? Wenn ich mir die Rockstars angucke, mit denen ich damals erwachsen wurde,…alles alte Daddys. Jemine, denke ich mir dann, dürfen die noch auf die Bühne? Purzeln  die denn da nicht gleich runter? Ist das denn noch zeitgemäss? Und dann guck ich mich selber an und verstehe, wenn ich in der Disco, in die ich in meiner Jugend gegangen bin, höre , wie jemand sagt: haben die hier ne Gruft aufgemacht? Da hab ich mich geschämt. Und traurig gedacht: Tja, ist sie wohl vorbei, die Zeit des Rumhopsens und des Headbangings. Mach ich das eben nur noch zu Hause so für mich.
Hab ich dir erzählt, das mich mein GrösstliebsterSohn „Schneekönigin“ nennt, weil ich mir meine Haare nicht mehr färbe? Obwohl ich ja finde, das das Blond ist, was mir da wächst. Schneeblond dann eben.
Der Beruf…. ich hab ne andere liebste Freundin, die hatte den Mut, mit knapp über fünfzig eine zweite Ausbildung zu machen. Neben dem Beruf. Und seitdem arbeitet sie erfolgreich und voller Freude (meistens , sagt sie) mit dieser neuen Qualifikation. Sie ist mein Vorbild, ich bewundere sie dafür, dass sie es gewagt und geschafft hat. Gestern schrieb sie in unserem WhattsappChat: „was heute gut war“: Zukunftspläne gemacht. Toll!

Ich hab eine Kollegin, die macht ständig Weiterbildungen und Fortbildungen, qualifiziert sich weiter, ich denke dann, hätte ich auch so was tun sollen? Immer dran bleiben am Ball, damit ich mich irgendwann entscheiden kann, was ich weitermachen möchte?
Ist der Zug denn schon abgefahren? Ich denke manchmal traurig: Ja. Weil ich müde bin. Weil die Jüngeren mehr checken. Weil ich mein Auto am Flughafen nicht mehr finde und dann denke, jetzt lässt meine Hirnleistung komplett nach.
Und dann aber werde ich wütend auf mich selber, auf meine Ängste, auf meine schwarzen Visionen und ich denke: NO, nicht mit mir, Alter!
Und dann spinne ich mit meinem Mitbewohner rum über ein rollendes Cafe, in dem ich Kuchen backen kann, oder Waffeln mit verschiedenen Füllungen, Kirschkompott, Quittenpüree, Apfelmus, und der Wagen ist quietschbunt und wenn wir dann an schönen Plätzen anhalten, um unsere Waffeln zu verkaufen, hab ich mir bunte Tücher in meine schneeblonden Haare gewickelt,und ich begrüsse die Leute fröhlich, denn ich hab die Weisheit des Alters und kann über schlechtgelaunte Menschen hinweg sehen.

Das hilft dir jetzt natürlich nicht weiter. Du schreibst: Mut braucht man für Veränderungen. Ja. Brauchen wir. Weiterbildung kostet Geld. Mein PalliativKurs fängt nächste Woche an. Ich spendiere dafür Urlaubstage und das Geld, mit dem ich verreist wäre. Aber ich tu das jetzt mal. Es ging ja sonst immer nicht, aber jetzt mach ich das einfach. Ich mute mir das zu! Trau du dich auch! Mach was! Du weisst so viel! (Wenn ich deine Kommentare auf andere Blogs hier lese, denke ich :wow! Was weiss die S. alles!) Vielleicht sind die 2 Probetage da in diesem Fachwirtdings nicht das Gelbe vom Ei, aber du hast es versucht. Und vielleicht ist der Weg der richtige und wenn nicht, dann gibt es da einen anderen Weg. Mensch, liebe S., du hast doch soviel in deinem Leben schon gemacht und geschafft, das war noch längst nicht alles.

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/e1/a3/79/e1a37970570ea1f3916cf895ca660767.jpgIch habe beschlossen habe, 100 Jahre alt zu werden, wobei mir dann jeder antwortet: das ist toll, dann kommst du auf meine Beerdigung. Und weil das noch 48 1/2 Jahre Lebenszeit sind, hat da noch ganz viel buntes Leben drin Platz. Meinst du nicht?

Es grüsst dich fröhlich winkend  K. 🙂

Star wars,Creed u.a.

Liebe K.,

ich wollte doch auf das eingehen, was du geschrieben hast.. mph..aber irgendwie geht das gerade nicht so wie ich will.

Heute war ein nachdenklicher Tag. Wir sind älter.. älter geworden.. naja..

Rocky , den ich immer in den Filmen richtig toll fand ( du magst den nicht so… ich weiss), und die Melodie, die ich immer beim Laufen gehört habe.. die mir half durchzuhalten.. nicht nur beim Sport..

Der sieht heute so aus :D5lfPTwa-1.jpg  o.k. er ist geliftet… und ob besser oder schlechter, oder älter oder anders.. hat mir der Film gut gefallen. Sly hat Humor und den Mut gehabt einen alt gewordenen “ Rocky“ zu spielen, dessen Gegner jetzt Krebs heisst. Also soweit alles gut… aber .. die Kamera.. dich ran… ja er ist es noch und ja er ist jetzt 69 Jahre alt,wird dieses Jahr also 70. Der Film erinnerte trotzdem auch an die alten „Rocky“ Filme.. und das war gut so.. diese Verbindung zu den alten Filmen, die ich mochte… Tröstlich  irgendwie

Bei Star wars gings mir ähnlich… huch.. Harrison Ford ist auch älter geworden… wobei er irgendwie „besser“ aussieht als damals..

Harrison-Ford_Early-Years_HD_768x432-16x9.jpgimages.jpeg

 

Ach.. eigentlich doch egal… oder ?????  Er ist 73 Jahre

Wir sind auch älter geworden.. als „damals“… 🙂  logisch… klar… nenn mich naiv.. manchmal bin ich einfach erschrocken darum… so wie gestern nach dem Film Creed..

Älter… geworden und weiss immer noch nicht was ich jetzt weiter machen soll mit meinem Beruf, den ich nicht bis zur Rente machen werden kann.. keine Ahnung von gar nix.. uff…

Ob diese WB zur Fachwirtin wirklich was für mich ist, muss/kann ich nach Do und Fr sagen… nach diesen Probeschultagen… aber…. teuer, Zeit… Mut.. Ach meine liebe K.

Kann man nicht einfach in den alten Zeiten weiterleben ? Lebenlanges Lernen..wörx.. Selbstoptimierung… wörx…

Es beschäftigt mich in diesen Tagen sehr. Was ist das Richtige ??

vollmondige Grüsse

deine Werwolf S., die gleich ihre Zähne und Klauen für morgen schärft.. dann wenn es wieder heisst : Improvisation bei der Arbeit, volle Kanne 100%

 

 

Sich kümmern

Liebe S.,

Uff, das klingt bekannt. Irgendwie frustrierend, oder? Ich kenn solche Situationen, du willst dich einsetzen für eine Sache, alle geben dir Tipps, wie du besser hättest vorgehen können, und wenn es drauf ankommt, dann kneifen sie.
Ich werde wütend, wenn sie sagen, hat doch eh keinen Sinn, das sind diese Leute, die immer rum lamentieren und wenn Wahlen sind, dann gehen sie nicht hin weil :es ändert sich ja eh nichts, schnief…
Ich möchte dann immer rufen: Wenn du nichts unternimmst, dann ändert sich noch weniger!
Ach, und um auf die Form zu kommen, es muss hier leider alles nach Plan laufen nach Standard, so ist das hier, hast du das nicht gewusst? Du kannst nicht einfach einen Beschwerdebrief schreiben, du musst die Regeln einhalten!  😉 (Welche denn?)
Gut, eine Helferin, Halbtags, ist ein Tropfen auf den heissen Stein. Leider ist es so, dass eine Klinik ein Wirtschaftsunternehmen ist, das Profit einfahren muss. So ist unsere Gesetzgebung.
Ich finde es toll,dass du dich einsetzt. Es ist wichtig das wir uns engagieren. Früher aber , glaub ich, ging  das noch leichter, sich zu engagieren. Ich hab vor 20 Jahren mal ne Stationssitzung mit einem Zivi geschmissen, mit Flipchart und Vollmoderation, keine Ahnung, woher ich wusste, wie das geht, und wir haben diese Teamsitzung, die 3,5 Stunden dauerte,  tatsächlich als Arbeitzeit angerechnet bekommen, ich weiss allerdings nicht mehr, ob sich danach was geändert hat. Grund war, das wir damals eine ungeheuere Fluktuation auf der Station hatten, wegen einer unfähigen Leitung. Ich glaub , danach ging ich dann in Mutterschutz. Auch eine Form von Flucht aus dem Beruf.

Ich hab noch ein paar Tage Urlaub. Ich tue heute nicht viel. Ein langes Telefonat mit einer alten einsamen Tante hab ich gehabt. Das heisst: sie hat viel erzählt. Ich glaub,  ich bin eine Kümmerin, aber da ist ja nicht das schlechteste. Du kümmerst dich um die Arbeit, und ich kümmer mich um alte Tanten.
Aber manchmal kümmern wir uns auch um uns selber, oder? Und tun was schönes für uns.
Ich wünsche dir viel Spass im Kino! by the way…Stallone mag ich nicht, ich mag lieber Wikinger.Wenn sie sich im  Nordseeschlamm kloppen.
Erdverbundene Grüsse K.