Zwischen den Stühlen

Danke liebe K.

bin für ein paar Stunden zu Hause.. gleich muss ich wieder weiter,in die andere Wohnung und zur Arbeit.

Der Dampfreiniger war ein sehr guter Tipp, für den ich dir megadankbar bin. Ich wäre nie darauf gekommen, weil  ich auch noch nie damit gearbeitet habe.  Morgen kann ich ihn ausleihen und dann gehts los…Sowas Ekeliges wie dieses Bad und auch die Küche habe ich noch nie gesehen.. wirklich., und du weisst in wie vielen WGs ich gewohnt habe 😈. ich denke immer… da haben doch Menschen gewohnt.. Keine Messias oder Alte oder oder.. beide Mitte 30.. im Berufsleben…😝..maonomann Ich breite das Thema hier nicht näher aus.. es wird nicht besser, wenn ich es wiederhole.. Meinen Kollegen hab ich davon berichtet und es gab gute Tipps.. von Bacilol ( Flächendesinfektionsmittel im Krankenhaus) bis…..

Tod Tödin… geholt werden Heim kommen aus dem Leben gerissen werden davon gehen Tod auf raten, unwürdig sterben.. der Glaube hilft einem.. Ahnenreihe.. Wiedergeburt u.a.

Zur Zeit kommt es mir vor, als solle das doch alles nur trösten… wir haben ja gar keine Ahnung auf unserer kleinen Welt.. Was wissen wir schon ?! Früher dachte ich immer, dass wir nur eine kleine Zelle von einem noch grösseren Ganze sind.. wir nehmen uns wichtig, dabei ist das alles total egal.. völlig.. mit meinem 1. Freund habe ich damals viel darüber geredet.. auch heute noch.. wenns zu schlimm war mit all diesen Gedanken haben wir durch sein Teleskop den Nachthimmel angesehen… Spiralnebel, Jupitermonde.. das war sehr tröstlich und wenn ich umgezogen bin, werden wir das wieder machen können. Fast so wie damals vor 30 Jahren. Meinen Lebensgefährten von heutewird das auch freuen. Er sagt von sich, dass er sich Unendlichkeit vorstellen kann…

In den letzten Tagen denke ich wieder mehr darüber nach, dass jeder sein eigenes Schicksal hat.. auch wenn man jemandem sehr nah ist… kann er oder sie plötzlich einfach „weg“ sein.. tot.. nicht mehr da.. wird dann gesucht und nicht mehr gefunden. Aufgelöst.

Major Tom .. völlig losgelöst von allem und für uns unerreichbar..das löst eine gewisse Panik bei bei mir aus.. wie Platzangst.. macht mir Luftnot. Das ist so wie ein Lichtschalter.. zag aus weg. Punkt… und dazwischen hat man sich über Nachbarn Ungerechtigkeiten, Egoismus usw usw aufgeregt.. für was ? Nix bleibt.. alles ist im Werden und Vergehen… Evolution.. Leben will sich erhalten.. Arterhaltung mehr interessiert „das Leben“ nicht. Wir nehmen uns zu wichtig.. nur weil biochemische Vorgänge oder was auch immer erlauben das wir fühlen, denken , abstrahieren können.. was wissen wir schon darüber ? Glauben zu wissen ist nicht wissen !Und wir werden es niemals erfahren.. Dumm sterben.. oder wissend in dem einen Moment wo man mit körpereigenem Morphin durchflutet abtritt ins helle Licht ?

Ich werde weiter berichten was mir noch einfällt.

Einern meiner Kollegen hat am Freitag einfach die Arbeit verlassen. Schlüssel und Telefon hingelegt. Macht doch euren Scheiss alleine hier. So ein Leben will ich nicht. Und hat gekündigt. Bravo ! Sehr mutig.. wenn man sich nicht mehr distanzieren kann, ist es besser so. Meine Taktik ist derzeit auflaufen lassen.. alle und alles.. ich übe es, denn es ist gar nicht meine Art. Ich sage bei der Arbeit nur.. stopp ich bin nur Basispersonal.. Scampalo… ein Übrigbleibsel aus einer anderen Zeit..

Der Seeigel, den ich gefunden habe hilft mir auch sehr.. er ist 65 Millionen Jahre alt. Grossartig ! Er rührt mich zu Tränen , er hat Neandertaler und Dinosaurier gesehen.. oder auch nicht.. vielleicht hat in die Säbelzahnkatze abgeschleckt, als sie an dem Urmeer schlenderte und etwas Salzwasser probiert.. bäh.. pfui  spuck !  und dann schnell über den Seeigel schlabbern um die Zunge abzubürsten.😂

Neues Lieblingswort : Mistkrücke..

herzlichste Säbezahnkatzenschlabbergrüsse

S.

Sommerlaune-Sommerblues

Meine liebe Freundin S. wie Sommerlaune!
Tolles Foto in deinem letzten Beitrag. Ist das aus eurem Urlaub?
Und ja, bitte antworte auf meinen letzten  Beitrag, der hat so viele Reaktionen hervorgerufen, gute tolle inspirierende Kommentare, dass ich heute meine eigene Einstellung zu diesem Thema überdacht habe. Eben fällt mir die erste Zeile zu einem Gedicht ein, dass ich mit 16 geschrieben hab: Der Tod ist kein wilder Knochenmann, nur für die , die das Leben lieben……ach je, was war ich da aber dunkelmütig drauf!
Und deshalb war der Kommentar von Ulli so toll, dass der Tod eine Todin ist, eine zahnlose Schwarze. Warum nicht eine Frau? Warum nicht eine Art Mutter, die mich dann aufnimmt? Mir fällt dazu das Bild der BabaYaga ein, so wie es in den Märchenbüchern dargestellt wurde, die mir meine Oma aus der DDR geschickt hat: Russische Märchen.
Die BabaYaga, die in ihrem Häuschen aus Hühnerknöchelchen sitzt und sich dreht und mal sieht der Ankommende Suchende im Fenster des Häuschens das Gesicht der jungen Frau, und mal das der Alten. Als meine SchönsteTochter geboren war, lag ich im Halbschlaf, erschöpft nach der Geburt und sah SIE(Die Göttin?Die MUTTER? Die BabaYaga?). Ihr altes zahnloses fast hässliches Gesicht, dann das Gesicht der liebevollen warmen Mutter und dann als junge neugierige Frau. Ich erinnere mich, daß ich dachte: Die Reihe wird fortgesetzt. Ich bin eine Tochter meiner Mutter, eine MutterTochter, die jetzt eine TochterMutter ist.
Klingt etwas wirr vielleicht. Aber, da ich ja quasi leiblich-mutterlos aufgewachsen bin, war das für mich ein Zeichen,dass nichts verloren ist. Dass die Reihe sich fortsetzt. Das sie nicht aufhört, die Liebe.

So. Das war jetzt mein Sommerblues.
Jetzt zur Sommerlaune: Es finden überall Feste statt. Strassenfeste, Altstadtfeste, Mittelalterfeste, Karneval der Kulturen, das Hohe Friedensfest. Lebensfeste. Da feier ich dann mal mit.

Bis bald , liebe Freundin, und lass dich nicht ärgern von Putzlumpen, Dübeln, Schrauben und Farbeimern. Wenn dein  Umzug geschafft ist, komm ich dich besuchen!
Deine K.

Trotzdem-und-ausserdem

Liebe K.

ich finde das Thema immer spannend  timeline, wie du es nennst.. und nicht nur im November.. gerade im Sommer, wenn es warm ist..und alle in Sommerlaune.. vielleicht habe ich ja Sommer Blues… wer weiss..

Und ich werde auch darauf antworten.. nächste Woche… denn jetzt muss ich leider schon wieder weiter… Sachen packen und für mind. 8 Tage im Renovierung und Arbeitsmarathon in der neuen Behausung verschwinden… Noch kein Internet vor Ort.. der stick ist zu lahm… bei der Arbeit ist private Nutzung vom Internet verboten..

Ich denke an dich ! Bis bald.. wir machen das… mit dem Purzelbaum.. wie auch immer.. und lassen uns nicht unterkriegen ! Und probieren bestmöglich die zu sein, die wir sind..

herzlichst deine

S.

Von der eigenen Timeline

Liebe S.,

ich hab überlegt, ob das Thema, über das ich jetzt schrieben will, im Sommer überhaupt angesagt ist, eigentlich ist es ja ein Novemberthema. Es geht ums Sterben. Meine Facharbeit für den Palliativkurs ist fertig, und meine SchönsteTochter hat mir den Schlusssatz gegeben: Sterben und Tod ist immer noch nicht Teil unserer Gesellschaft. Vorgestern haben wir uns darüber unterhalten. Sehr interessante Thesen hat meine Lieblingssoziologin SchönsteTochter. Sie sagt zum Beispiel, das andere Kulturkreise viel selbstverständlicher mit dem Tod umgehen. In anderen Kulturen wird der Tod zelebriert, es gibt Klageweiber, es wird gerufen und laut geweint. Bei uns steht eine leise Todesanzeige in der Zeitung, auf Beerdigungen ist man bedrückt, erschrocken über sein eigenes mögliches Ende.
Woran liegt das?
Die SchönsteTochter sagte: Weil uns die Spiritualität fehlt, die Hoffnung, die Vorstellung, dass nach dem Tod etwas weiter geht.
Früher glaubte man an eine Belohnung. „Den Seligen ist das Himmelreich“.Oder?Sagt man so? Früher, als die Lebensumstände schlecht waren, als Krieg , Not und Hunger herrschten, da brauchten die Menschen Hoffnung, einen Glauben an das danach, damit sie das alles überstehen konnten, das Leben. Heute , wo es uns gut geht, wo wir keinen Hunger haben und kein Krieg am Horizont aufzieht, und wenn,dann betrifft der uns nicht, heute haben wir keinen wirklichen Bezug zum Sterben. Da erschrickt er uns, weil es jemanden in der Nachbarschaft traf, und kurz befassen wir uns damit selber, mit unserer eigenen Endlichkeit, aber nur kurz.
Früher hatte ich keine Angst. Da war ich mir sicher, das die , die gestorben sind, nicht weg sind.Früher dachte ich, wenn ich tot bin, dann bin ich ein Lichtfunkeln in einem nie-endenden Feuerwerk.
Jetzt fürchte ich mich davor. Ich möchte noch lange leben.Möchte niemals aufhören, den Tag zu begrüssen, meineSchönsteTochter in den Arm zu nehmen, meinem JüngstLiebstenSohn die Haare zu verwuscheln, möchte singen mit dem GrösstLiebstenSohn, möchte noch tanzen und reisen und leben.

Dann kam mir noch etwas in den Sinn: Dass wir älter werden, dass wir, die schon älter geworden sind, oft hadern mit dem Alter , und nicht akzeptieren wollen, das das Fleisch faltig wird, die Augen schwächer, die Spannung nachlässt und die Gelenkigkeit, können wir es nicht akzeptieren, weil da der Tod um die Ecke guckt? Und uns angrinst, und sagt: „Naaaa?Nimmer lang, gell“, und in hässliches Gelächter ausbricht?
Letzte Woche fand ich in einer Zeitschrift ein Bild von Madonna, sie ist 57 , wenn ich nicht irre, und dieses Bild mit der Kleidung, die sie da trug, war einfach nur scheusslich. 20160621_103600

Ich hab es gesehen und gedacht: warum macht sie das? Verleugnet sie ihr Älterwerden? Darf eine Frau so rumlaufen? (Klar, dachte ich dann, soll sie, wenn es ihr gefällt,aber ich finde es nicht hübsch.) Sicher kann man darüber diskutieren. Egal. Diese ganzen Promis in fortgeschrittenerem Alter betreiben Körperkult und stählen ihre Straffheit.

EmmaNormalFrau hat für sowas keine Zeit.EmmaNormalFrau muss akzeptieren , das sie nicht mehr knackig ist,  selbst wenn sie immer noch in die Klamotten ihrer pubertierenden Tochter passt. Wenn man sie von hinten sieht, dann kann man vielleicht denken :Wow! Wenn sie sich umdreht, sieht man ihr Alter. Von hinten Lyzeum, von vorne Museum, hat mal jemand gesagt.

Zu sich stehen, sich seiner Timeline bewusst sein, wie mein Lieblingsitaliener gerade sagt, das ist eine Kunst. Sich mögen mit all den Falten und den einfach nicht verschwinden-wollenden Speckrollen, so sehr frau sich auch anstrengt, die bleiben einfach da! Der eigenen Vergänglichkeit ins Auge blicken, seine eigene Spirtualität finden, seine eigenen Hoffnungen finden und  Möglichkeiten, und wenn der Tod dann mal wieder um die Ecke luurt und grinst und fies kichert, dann mach ich ihm ne lange Nase! Dann mach ich einen Purzelbaum und tanz ihm davon.

Nicht wahr? Das machen wir! Und fürchten ihn nicht.

Grüsse Kat.

©

Liebe K.,

nach  einer ersten Sichtung der Fotos… und es war niemand ausser uns am Strand… Frau Mondin hat extra ihren Heiligenschein für mich getragen 🙂 und das am 21.6. um 22.30 Uhr..

Und soviel ich weiss, musst du gerade arbeiten… ich finde ja im Sommer sollte man gar nicht arbeiten müssen, sondern nur das machen wozu man Lust hat…:-))

Als Kind habe ich gedacht.. das mit dem Hitzefrei… das gilt… für immer !

Hier fliegen nach dem Regen gerade die Zitronenfalter.. und es ist sonnig.. krass wie sich alles verändert..

melancholische Grüsse an dich

S.

Vom Ankommen

Liebe K.,

30 Grad im Schatten hier bei uns..puuuh. Schlagartig in den hiesigen Sommer katapultiert komme ich langsam in meinem zu Hause wieder an..Was heisst zu Hause ? In 4 Wochen ziehen wir ja schon um.. achherjjeeee.. ich hänge so mittendrin..

Habe gerade deine Beiträge hier gelesen.. von der Kornmuhme.. und auch deine Version von der Frau im Tierpark, die mir übrigens sehr gefallen hat..  kann dir nicht versprechen, daß ich jetzt sofort hier wieder einsteigen mag mit schreiben und kommentieren.Mal sehen wie es hier weitergeht.. es muss gepackt werden, organisiert.. das Leben hier will gelebt sein, der Sommer.. so gern ich das alles hier mag, nimmt es auch Zeit ein..

Ich sitze hier bei Hyldeblomstsirup mit Mineralwasser und einer kleinen Spende der Blüten von Frau Holler hier in der Nähe und vermisse diese tolle Aussicht auf den Horizont des Meeres.. Es tat so gut einfach nur auf den Horizont zu starren.. stundenlang am Strand spazierenzugehen und nach Lochsteinen und Seeigelversteinerungen Ausschau zu halten.

Den grossen Möwen zuzuschauen, die am Strand standen und warten … aber auf was  ?Egal… der Wind zieht auf.. sie fliegen davon…Junebugs die mir nur am späten Abend und nachts um die Ohren gebrummt sind..

Der kleine Laden des Campingplatzbetreibers war rudimentär ausgestattet… es war genug um klar zu kommen. Keine riesige Auswahl notwendig..und wir sind zwischendrin ja auch mal umhergereist ein paar Tage… von der Ostseeküste  an die Nordsee und zurück..

Die Enge der Kleinstadt in der ich wohne scheint mir sehr erdrückend gerade… eigentlich habe ich auch genug Zeit, wenn ich mich weniger nach Aussen richte, sondern wieder mehr auf die eigene innere Uhr verlasse.. eigene Prioritäten setze..

Den Purzelbaum werde ich weiter üben müssen. Er ist mir definitiv nicht gelungen. Weder in die eine noch in die andere Richtung.. es war mehr eine seitliche Käferrolle zum Schluss. Meine Halswirbelsäule und der bestehende Bandscheibenvorfall machen nicht mehr mit.. ich war unbeweglich und der Sand nicht weich sondern brettig  und so habe ich nichts erzwungen,sondern es einfach gelassen, um an meiner Beweglichkeit zu üben. Also ist es erstmal nur verschoben, dieses Thema.. als ich so im Sand lag musste ich lachen.

Willkommen in der Realität ! Kraft und Ausdauer übst du, aber du bist nicht mehr so beweglich… und es reicht nicht aus, einfach zu glauben, das gehe schon irgendwie…das meine liebe Freundin hat mit unserem Alter zu tun.-seufz-

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Deine S.

Vom Weggehen

Liebe S.,

heute morgen las ich eine schöne Geschichte von Arabella, übers Weggehen. In den Kommentaren tauchte die Frage auf, warum in den Geschichten meist die Männer weggehen. Frauen scheinen zu bleiben, ausser bei Thelma und Louise, aber die mussten notgedrungen weg, wegen Gewalt.

Irgendwie beschäftigte mich das heute, die Sache mit dem Weggehen.

Ich war heute im Tierpark, mit einer Freundin. Menschen und Tiere beobachten. Wenn ich Zeit habe und Muße, liebe ich es, Menschen zu beobachten. Mütter mit ihren Kindern, Paare, frisch verliebt, der halbwüchsige Sohn führt den kleinen Hund an der Leine, sichtlich genervt von der Mutter und ihrem neuen Freund. Ein einsamer Mann geht vor uns. Am Hyänengehege fängt er an zu heulen. Die Tiere antworten ihm.

Im Terrarium dann eine Familie, bestehend aus einem älteren Mann im Rollstuhl, seiner Ehefrau und deren Tochter. Diese schob einen Zwillingskinderwagen. In dem Kinderwagen lagen zwei Buben, vielleicht 2 Jahre alt, schlafend. Es war warm im Terrarium. Die Frau des Mannes im Rollstuhl,  die Grossmutter der Zwillingsjungen, ich nenne sie Hilde, ist begeistert von den Waranen und Schlangen. „Schau!“, sagt Hilde zu ihrer Tochter,“ da oben auf den Ästen sitzen sie, die Baumpythons, sie sind gut getarnt, fast hätten wir sie nicht entdeckt, siehst du sie?Sie kringeln sich zusammen!“ Die Tochter guckt genervt. „Ich geh raus, den Kindern ist es zu heiss hier“, sagt sie.“Aber die schlafen doch“, sagt Hilde. „Nee“, ranzt die Tochter,, „ich geh raus, ich hasse diese Viecher“. „Oh“, macht Hilde.Sie wendet sich an den Mann im Rollstuhl. „Komm, Herbert,“, sagt sie, “ lass uns die Warane angucken, ich zeig dir, wo du sie am besten sehen kannst.“ Herbert rollt zu ihr und betrachtet brav die Warane. Hilde ist begeistert, und erklärt, wo die Warane leben und wo der Smaragdwaran zu sehen ist, dass das Männchen eine Krone hat, und dass der Steppenwaran da ganz versteckt unter dem Stein zu finden ist“Schau, Herbert!“.
….Ehrlich? Ohne Hilde hätte ich gedacht, das Terrarium sei leer.

Was aber macht Herbert? Herbert schimpft: „So langweilige Tiere, ich fahre auch raus“ und düst ab.Hilde ruft: „Warte, ich mach dir die Tür auf!“

Was aber wäre, wenn Hilde denkt: Was sind das für Pfeifen? Warum sehen die nicht, was mir wichtig ist? Warum hat von dieser lieben Familie keiner den Nerv, mir zu Liebe mal ein paar Minuten mit den Waranen zu verbringen?

Hilde hält Herbert nicht die Tür auf. Hilde wartet, bis er draussen ist, dann geht sie hocherhobenen Kopfes aus der Terrariumtür, an Herbert und der Tochter mit den schlafenden Zwillingen vorbei, nickt ihnen kurz zu, lächelt, und spaziert schnurstracks auf den Zooausgang zu.

Auf der anderen Strassenseite wartet der Bus zum Bahnhof . Welch ein Glück, denkt Hilde, denn sonst hätte ich es mir vielleicht anders überlegt.Sie steigt ein und zahlt ihr Ticket. Kurz überlegt sie, was sie jetzt mit dem Haustürschlüssel macht, aber die Tochter hat einen Ersatzschlüssel und sie sind sowieso mit dem Auto der Tochter gekommen.Am nächsten Morgen kommt der Pflegedienst zu Herbert, sie wird dort kurz anrufen und sagen, dass der Herbert in Zukunft auch Mittags und Abends einen Besuch braucht, zum Essen machen und ins Bett bringen.
Hilde wird jetzt zum Bahnhof fahren und in einen Zug steigen.
Kurz überlegt sie, zum Flughafen zu fahren, die Warane leben auch in Indonesien, da wollte sie schon lange mal hin. Aber da bräuchte sie einen Impfpass, und welche Sprache sprechen sie da? Das ist ihr jetzt zu kompliziert. Also wo will Hilde hin?
Als sie am Bahnhof ankommt, steht an Gleis 6 der Schnellzug nach Paris.Am Abend wäre sie in Paris, da war sie noch nie. Sie versteht zwar auch kein französisch, aber Paris, das wäre schön, denkt Hilde.
Sie bezahlt mit ihrer EC-Karte das Ticket. Das macht sie selten, denn Herbert möchte immer, dass sie bar bezahlt, dann hat er besser Kontrolle über ihre Ausgaben, sagt er. Herbert… kurz hat sie ein schlechtes Gewissen, aber nur ganz kurz. Der Pflegedienst ist gut, Herbert schäkert immer den jungen Pflegerinnen, da kann er sich jetzt austoben , denkt sie.

Und steigt in den Zug nach Paris.

Paris wäre schön, oder?

Liebe Grüsse Kat.

….aus dem Urlaub….(via whatts app)

Liebe K:,

heute bin ich zwei Wochen unterwegs… Dänemark ist toll…ich mag das einfach hier…offensiv und freundlich…

Lebensgefährte und ich vertragen uns gut.
Klingt alles boaring, oder?

Der Blick streift übers Meer, die Seele baumelt, die Schwalben schwatzen fröhlich.
Versteinerte Seeigel gefunden und noch 2 Lochsteine für Dich, dasss du sie aufhängen kannst im Bayrischen.


Midsommer wird hier am 23. gefeiert…da sind wir spätestens auf dem Heimweg.

Herzlich grüsst dich deine S.

Ach ja, das Foto ist von heute nachmittag. Der Blick aus dem WoMo Fenster.

Und danke , dass du das für mich in unserem Blog einträgst.