Abschied

Liebe S.,

ein letztes… ich sitze hier am PC und kopiere unsere teilweise sehr genialen Texte in mein Word, damit ich sie mir doch irgendwann vielleicht ausdrucken kann. Denn wer weiss, wie lange das Internet unsere Beiträge speichert? Ich sammel gerne, denn vielleicht wollen meine Nachfahren mal lesen,was ich gedacht habe? Ich habe ebenso meine Tagebücher aus dem letzten Jahrhundert noch, meine Eintrittskarten irgendwelcher banaler Museen, alte reingeklebte Konzertkarten, aber wer will das wissen?
Jetzt beim Sichten dieser Texte, die irgendwie mir vorkommen wie ein Zeitzeugnis, werde ich wehmütig. Das Schreiben hat mir so Spass gemacht, es war ein Feuerwerk am Anfang, es hat gesprüht vor Ideen, Gedanken, aber alles verändert sich.

Wir haben uns auch verändert, spüre ich irgendwie, bin ich abgeklärter geworden?

Wenn ich meine Texte so lese, dann scheint da eine andere K. zu sprechen als die die jetzt am Computer sitzt.
Das kommt mir merkwürdig vor.
Auch wenn ich deine Beiträge lese, ist da eine andere S., als die die ich jetzt erlebe, aus der Ferne…. Aber spielen wir nicht immer eine Rolle? Haben wir im Blog auch eine Rolle gespielt? Welches Bild von uns haben wir vermittelt?

Aber eigentlich ist es egal, es war eine gute Zeit, es hat mir viel Spass gemacht, und das sie um ist, – so ist eben das Leben, manches lebt länger, manches nicht.

Beim kopieren bin ich gerade erst mit Februar 2016 fertig geworden, es kann also noch dauern, bis der Blog hier gelöscht wird.

Ich sage danke, allen die mitgelesen und kommentiert haben, dir natürlich, S., das es so spritzig war und nachdenklich und irgendwie war es was besonderes für mich.
Mein wechsel-zeiten.blog liegt gerade auf Eis, aber vielleicht muss ich hier fertig machen um da wieder weitermachen zu können.

Danke, das es das hier gegeben hat! sagt Kat.

Heute 3 Jahre Gezeitenwechsel

Liebe K.,

heute Jahrestag mit diesem Blog. Ach, dass war schön am Anfang, als wir noch so viel hin und her geschrieben haben .Aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen, sie ändert sich. Du hast mit dem „Wechsel-Zeiten“ Blog seit mehr als einem Jahr  deine eigene Plattform für deine Geschichten und für das was dir wichtig ist. Es hat sich halt so langsam überholt diese Idee mit dem „Briefwechsel“ zwischen uns, den dann die anderen „mitlesen“ konnten. Zum Schluss fehlte es an den guten und witzigen Ideen auf beiden Seiten. Deshalb sage ich jetzt an dieser Stelle : Bye bye und Danke an alle!

Mittlerweile bin ich schon ein paar Tage von der Kur/Reha zurück. Zumindest erholt ; 6 Wochen an der Ostsee mir sehr wenigen Regentagen.

Obwohl auch da Personal Mangel herrscht, haben sie wirklich ihr Bestes gegeben.  Es wird  vor Ort gekocht für die Patienten und sogar wirklich lecker.  Von Hausmannskost bis vegetarisch .Ich durfte  an einem der seltenen Kochkurse teilnehmen. Wunderbar ! Die Rote Bete Suppe habe ich hier zu Hause schon einmal nachgekocht.

Wie es für mich beruflich weiter gehen kann, ist noch nicht klar. Nur eins steht fest. So wie bisher geht es nicht !

Für alle die am Rande des Wahnsinns stehen. Ihr braucht nicht zu stehen ! Hier in der Mitte ist noch Platz

Das schrieb mir gestern eine Arbeitskollegin

liebe Grüße und bye bye ( zumindest hier)

deine

S.

 

Allein auf Station

Wechsel-Zeiten

ist der Titel einer Reportage, die heute abend in der ARD um 23.30 gesendet wird. Danach wird sie, laut Regisseur Ulli Wendelmann, in der ARD-Mediathek zur Verfügung stehen. Ich habe mich 2 Tage von seinem MDR-Team begleiten lassen, weil ich  unter anderem ein  positiveres Bild von dem Berufsbild des/der Krankenschwester*pfleger/Gesundheits-und Krankenpfleger*in zeigen wollte, ohne die herrschenden Missstände zu verstecken oder zu beschönigen. Ich habe die Doku noch nicht gesehen und bin gespannt, was daraus geworden ist.

https://www.mdr.de/religion/allein-auf-station-120.html

https://www.mdr.de/religion/allein-auf-station-die-menschen-100_showImage-allein-auf-station-138_zc-6db52574.html

Liebe Grüsse, und eine guten Tag, allen meinen Lesern! Katrin

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Sonntägliche Gullydeckel Art 02.09.2018

Liebe Kat.,

unbeobachtet von Allen und Allem konnte ich nach dem Regen weiter probieren, was alles  mit der Kreide möglich ist.

Im Oktober gehts dann weiter hier, bis dahin allen eine gute Zeit . Ich bin dann mal wech 🙂

Früher sagte man „zur Kur“ . Heute heisst es Reha.  Ich bin sehr gespannt was mich erwartet und was ich dort alles „finde“.

liebe Grüße

S.

 

Gullydeckel Art, neuste Ergebnisse

Liebe Kat.,

diese Verschönerung des Gully Deckels kennst du schon. Kringel, hast du sie glaube ich genannt 🙂  vielleicht kann man in dieser Grösse besser sehen was es denn eigentlich sein sollte. Blumen, weil mir gerade mal wieder die Blumenmuster von Marimekko aus Finnland in den Sinn  kamen.

Diesmal wurden auch wieder die Nachbarskinder auf mich aufmerksam.Ich hörte wie eine der anderen zurief : Sie macht es schoooon wieder !! Komm, jetzt lass uns mal gucken was das soll. Und dann standen sie da. -Warum malst du Blumen auf die Strasse ?- ich hatte tatsächlich Bock ( oder war es das was du das Teufelchen nennst ?) sie zu ärgern und sagte ganz in Teeniemanier schulterzuckend : -weiss nicht-  Daraufhin baute sich eine der beiden vor mir auf, eine Hand in die Seite gestemmt ( sie ist 5 Jahre, soviel weiss ich inzwischen)..sie sagte zu mir : so, jetzt hör mir mal gut zu. Wie doof ist das denn???! Du weisst nicht warum du das tust ? Bist du so dumm ? Dann lachte sie.. es war richtig gruselig.. so ein künstliches Lachen. N Bisschen wie Chucky die Mörderpuppe.. hahahahaharharhahr.. ich malte einfach weiter.. Hallo !!! wir reden mit dir! Welches wir war da gemeint ? Ihre Freundin war es längst zu langweilig, die war schon lange davon gerollert.. Pluralis Majistatis ?? mmmh.. schwer zu sagen. Ich beschloss es mal geradeaus mit etwas anderem zu versuchen und sagte ihr : das ist heute für den Vollmond ( es war am Sonntag). – und du meinst der sieht das ? Hat der Vollmond Augen ?-  Ja, antwortete ich ihr.. kann sein, oder auch nicht.  Ich finde das auf jeden Fall gut und mir macht das Spass. mmmmmhhhh.. -trotzdem… so richtig Sinn, macht das nicht, oder ? , sagte sie zu mir. Da war sie beim Gespräch vom letzten Mal. Die Sinnfrage.

Wenn schon, sagte ich dann zu ihr. Für mich macht es einen Sinn. Das reicht mir. Vielleicht erfreut es andere auch, das wär dann zusätzlich schön.

Irgendwann ging sie dann einfach.Ich war ihr eindeutig zu komisch, und trotzdem sagte sie– ich überlege es  mir- was genau, weiss ich nicht, aber heute Abend stand sie am Zaun und hat mir gewunken. Es bleibt also spannend…

Abendliches Grüssli

S.

Magische Kräfte

Liebe S.,

ja, es hat alles seinen Sinn, auch wenn man es manchmal gerne anders hätte. Ich hab nach diesem „meine Wünsche haben nicht geklappt“Traurigsein einen Text in einem Buch gefunden.
Das Buch von Luisa Francia: beschützt, bewahrt, geborgen Wie magischer Schutz wirklich funktioniert (ISBN 978-3-485-01104-4).

Sie schreibt darin von einer Mutter (Die Gänsemagd), die ihrer Tochter auf die Reise ein magisches Schutztuch mitgibt.
Und ich hab meiner SchönstenTochter ja auch magische Gegenstände mitgegeben, oho!
Aber dummerweise verliert die Tochter das Tuch und ist somit „schutzlos“der Umwelt ausgeliefert. Und Luisa Francia schreibt weiter, dass wir unsere Kinder nicht mit magischen Gegenständen schützen können, sondern indem wir ihnen Werkzeuge zum Schutz mitgeben können, die da sind: Selbstbewusstsein, Stärke, Kraft, Vertrauen (hat Ulli ja auch in einem Kommentar geschrieben, das Vertrauen und Liebe wichtig sind).

Und siehe da: Meine SchönsteTochter kam zurück, sehr verzweifelt, traurig, auch wütend, wie mit ihr da umgegangen wurde, sie hat geweint, klar, ich auch, wie ein Schlosshund, mein armes Kind, und dann sagt diese junge Frau einige Tage später zu mir:“Mama, eins hab ich gelernt! Ich muss nicht immer gefallen! Ich werde in Zukunft daran üben, dass die anderen nicht mehr denken :Ach die X…, so eine liebe! Die werden in Zukunft denken:OHO! Die X..! Was die da so von sich gibt“.
Und ich dachte : JA! Zeig denen, was du drauf hast! Beeindrucke sie! Sei stolz auf dich und das was du kannst, und zeig es ihnen!

Aber sie hat da selber drauf kommen müssen, ich hab zwar immer wieder gesagt, wie stolz ich auf das bin, was sie kann und tut, aber den Selbstwert, das auch zu erkennen für sich selber, das muss jeder für sich lernen. Schade ein bisschen, ich hätte es ihnen allen gerne erspart, meinen Kindern, diesen Lebenskampf, aber das kann ich nicht.
Das was meine magischen Kräfte sind, das ist Liebe und Vertrauen.

In diesem Sinne!

Ich bekämpfe jetzt mein Fahrradtrauma und stelle mich dem Leben und gehe ne Runde radeln! Mit Helm!

Kat.

 

Glückliche Findung vom 25.8.2018

Liebe K.,

das mit den magischen Kräften ist so ne Sache..einerseits wäre es manchmal schön, weil man das Gefühl hätte etwas beeinflussen zu können, andererseits.. kommt es dann so wie es für einen gut wäre, oder nur so wie man denkt das es gut wäre ? mmmh.. ich weiss es nicht.

 

Ich habe heute diesen „Sommerkuss“ gefunden beim Aufräumen.Und ich erinnere mich noch gut wie lecker dieses Stück Kuchen war.

Im Café Central in Wien vor ein paar Jahren. Vielleicht fahren wir im nächsten Jahr mal wieder hin, oder auch nicht. Keine Ahnung was die nächste Zeit, das nächste halbe Jahr oder das neue Jahr überhaupt bringt. Ich lasse es auf mich zukommen und finde unterdessen noch das ein oder andere am Wegesrand.

 

bin unterwegs

es grüßt

S.

 

Es wird sich erfüllen,….

….was sich erfüllen soll, trotzdem…..

Liebe S.,

Die SchönsteTochter ist auf einem Assessment für ihren absoluten Herzenswunschtraumjob, ich sitze seit Tagen nervös rum, dieses Assessment dauert bis Freitag, man kann aber schon vorher gegangen werden.

Was ist das für eine Art, mit hoffnungsvollen engagierten jungen Menschen umzugehen? Es sei üblich. Nun. Ich mache magischen Hokuspokus, damit sie die Erwählte ist. Das heisst ich tigere durch die Wohnung, ziehe Karten, beschwöre , und hoffe und murmele vor mich hin.Was wenn nicht? Dann muss was anderes gefunden werden, und auch das wird gut sein.

Aber, ach S.,ich hätte so gerne magische Kräfte!

Deine Kat.

Lesen

Liebe S.,

ich bin lädiert, Zwangspause.

Erst letzte Woche der verdrehte Knöchel, dann am Sonntag der Fahrradsturz. Will mir ETWAS sagen, das ich mal langsam machen muss? Oder bin ich gerade zu groggy, um vernünftig eine Treppe runter zu gehen oder beim Fahrradfahren nicht zu träumen?
Ich hatte das Gefühl, es war zu viel in letzter Zeit.
Aber gut, jetzt zwangsläufig gestoppt, mit einer lädierten gegippsten Nase arbeitet es sich, glaub ich nicht gut, und Urlaub hab ich dann ab Freitag.
Ich lese.
Gestern hab ich das eine Buch fertig gelesen und dann mach ich mich an das, was du mir zum Geburtstag geschenkt hast.
Aber erst mal jetzt erzähl ich kurz über Anne Tyler – Launen der Zeit – Kein&AberVerlag, ISBN: 978-3-0369-5775-3.
Ich hab bereits mehrere Bücher von Anne Tyler gelesen, nicht alle waren mein Geschmack, aber das hier hat mich gefesselt. Sie erzählt die Lebensgeschichte einer Frau mit 10, 40 und 60 Jahren. Und zwar einer Frau, die so ist, wie manchmal meine Frauen in meinem wechsel-zeiten.blog.
Unsicher, suchend, abhängig von den Männern, die sie liebt, aber von denen sie sich doch ein bisschen abgrenzen möchte. Und dann, mit 60 passiert ihr ein Glück! Und sie kann sich lösen von ihren Träumen und Wünschen und ihre Mitmenschen frei lassen , weil sie sich nämlich selbst annimmt. Wunderbar!
Es ist also noch nicht alles verloren. Und jetzt leg ich mich auf die Terasse und mach mich an Ruth Rupps Lebensgeschichte, die bestimmt genauso spannend ist wie die Geschichte der Willa aus „Launen der Zeit“, nur wahrscheinlich ganz anders.
Alles Liebe

Deine Kat.

Findung Sonntag 19.8.2018 „Ein Wunder“ :-)

Liebe K.,

eine tolleFindung heute ! Nach all den Jahren ! Ich las heute morgen in einem italienischen Reiseführer, um mich über eine bestimmte Gegend zu informieren. Vielleicht fahren wir da im nächsten Jahr hin.

Also, während ich so las, gabs natürlich auch verschiedene italienische Wörter im Text. U.a. war von einem „quasi“ Geheimtipp die Rede. Tolle Wurst, dachte ich noch, wenn es wirklich geheim bleiben soll, dann kann man es doch auch nicht in einem Buch als Tip verkaufen.. hahahaha.. Es ging um ein Wunder, ein Miracoli , was da stattgefunden haben soll. Die Gegend wurde beschrieben, sehr malerisch, geradezu mystisch und ich schrieb mir dann doch den Ort und die Eckdaten auf. Als ich -Miracoli- schrieb, musste ich echt lachen!!! Klar !!!! Mensch , wie konnte ich das all die Jahre nicht sehen ! Das heissgeliebte Fertiggericht meiner Kindheit in den 70ger Jahren hiess so. Es heisst Wunder! Und zwar die ganze Zeit! Und hat mich doch oft an Samstagen erfreut. Auch wenn ich später mal traurig war , oder unterwegs und keine Zeit hatte wirklich zu kochen, hat mich das Produkt der Firma Kraft immer! erfreut, weil es an die Kindheit erinnert hat und ich mag es zugegebener Weise auch noch heute manchmal!

Danke mein liebes Wunder -Miracoli-! 🙂

Guten Wochenanfang euch allen

und liebe wundervolle Grüße

S.