Kurz davor und doch dazwischen….

Liebe S.,
nach fast zwei Jahren bloggen haben wir es geschafft, zwar einen gemeinsamem Blog, aber jeder einen eigenen Anzeigenamen zu haben.Mal sehen wir es läuft, buona futura, wie du jetzt heisst!
Gruselbambusel, dieses Wort liebe ich. Ich hab , muss ich gestehen, das früher verwendet, wenn ich den Kinder Gespenstergeschichten erzählt hab, man kann das UUUU so schön langziehen, gruuuuuuuselbambuuuuusel….. huuuuuu….
Nein, ich habe gerade keinen Blick für aussergewöhnliches in U-Bahn oder in Geschäften, aber schön, wenn du das spürst,das jetzt eine andere Stimmung ist, weil die Zeiten wechseln, oder wir zwischen den Jahren sind, wie es auch heisst. Wobei das für mich erst nach Weihnachten der Fall ist. Das ist für mich die Zeit, in der das Alte noch nicht beendet und das Neue noch nicht begonnen hat.
Das war die Zeit, in der ich als Kind einen besonderen , fast heidnischen, Zauber erlebt habe. Das meine Mutter keine Wäsche waschen durfte, weil sich da die bösen Geister des alten Jahres reinsetzen und ins Neue Jahr mitrüber huschen können.
Das , wenn der Sturm bläst und die Äste der grossen Buchen knarzen, Wotan mit seinen wilden Reitern durch den Himmel jagt, ruhelos, getrieben.
Dass der Tannenzweig vor der Tür ihn vertreiben sollte.
Ich erinnere, dass diese Zeit nach Weihnachten eine ganz besonders stille Zeit war, weil es gab nichts mehr zu tun gab als zu warten. Auf das Neue, das verheissende Jahr voller neuer Möglichkeiten und Versprechungen.

Komisch, eigentlich ist es ja das Weihnachtsfest,was Hoffnung bringt, und Jesus der Retter der Welt , ankommt. Der Advent die Zeit, in der wir Hoffnung schöpfen können.
Ich als Christin, die daran glaubt und relativ bibelfest ist, und Gemeindearbeit gemacht hat und alles , ich hab trotzdem innen drin in mir immer noch dieses „Zwischen den Jahren“-Gefühl. Und sehe manchmal in den Büschen die Schatten von denen, die mich begleiten und schützen, und spüre manchmal ihre Gegenwart. Widerspricht sich das nicht?
Ich gucke vielleicht zuviele Wikingerfilme. 😉
Ich hab gestern ein wunderschönes Weihnachtslied gehört:

punch brothers : Emanuel

Da krieg ich total eine Gänsehaut.

Ich wünsche allen frohen Weihnachten!

Kat.

Urlaubssehnsüchte…

Liebe K.,

Scones , clotted cream , jam and tea.. das wärs war.. heute auf der Terrasse.. kühl genug wärs hier..

Ich sortiere gerade die Urlaubsfotos von diesem Jahr(  Süden von England) und dabei fiel mir ein , daß ich vor genau 20 Jahren das 1. Mal dort war. Eine Freundin von  mir wollte ihre ehemalige au-pair Familie in Brighton besuchen und ich bin mitgefahren. Von Brighton aus gings dann weiter nach stonehenge ( damals nur mit einem Seil vom Weg abgetrennt) und zum Schluss nach Glastonbury, dessen Faszination du ja selber seit über 20 Jahren kennst 😉

Damals habe ich natürlich auch das 1. Mal Scones gegessen.. mmmh .. wir sassen in einem alten englischen Garten Café, es war ein schöner sonniger Tag und eine alte englische Rose rankte sich duftend an der Hauswand entlang.. der Tee dampfte in den Tassen und ich wünschte mir immer dort wohnen zu dürfen. So ein Zustand wo man die Zeit anhalten möchte..

Daran erinnere ich mich sehr gerne.. und auch das Foto der Rose habe ich noch.. das die Freundin von der Rose Kopfweh bekam und anfing herumzuquengeln  fällt mir immer erst später wieder ein 🙂

So und nun schwelge ich noch ein wenig in meinen Urlaubserinnerungen.. gerade habe ich sogar die alten Fotos von stonhenge gefunden. Damals hatte ich eine Einmalkamera mit, weil mein Fotoapparat kaputt war. Diese Einmalkamera war nur für Panoramafotos und damit genau richtig für den Steinkreis.

liebe Grüße deine

S.

 

 

 

Sommerheisse Schwere

Liebe S.,

was macht wohl deine träumende Ladendiebin bei dieser Hitze? Vielleicht ist es kühl hinter der Kasse , und sie träumt weiter- ich fand deinen letzten Beitrag so schön und verfiel in verzückte Starre, grins…
Und konnte nichts ähnlich-schönes dazu beisteuern.

Es ist so sommerheiss. So heiss, das ich paralysiert im Liegestuhl liege und beim Lesen einschlummere und es mir egal ist, wieviele Fliegen auf meinen Beinen rumkrabbeln, sollen sie doch, egal, zu müde zum verscheuchen…

Manchmal, wenn der Liegestuhl droht einen Dekubitus zu produzieren, fahre ich mit dem Rad.

Der gestrige Radweg führte mich vorbei an Bauerndörfern, mit verlassenen Ställen und wuchernden Bauerngärten, vorbei an Menschen die auf den Terassen sassen und Weissbier tranken. Frühschoppen in Schwaben.
Vorbei an Höfen mit warmem Stallgeruch,an Feldern, die violett blühen . Das sieht hübsch aus. Ist das Lein, was da wächst?Es gibt im Sommer diese Waldstellen, aus denen die Luft kühl und grün-duftend herausströmt, und dann kurz darauf riecht es heiss und lähmend nach trockener Wiese.
Und dann steht da dieses verwitterte Marterl seit 100 Jahren:DSC_2101DSC_2097

Beim ersten Lesen wunderte ich mich über das , was darauf steht: „Gott segne unsere Huren“, las ich. Ich dachte: „Oh, das ist sehr aufgeschlossen. War hier mal so was wie ein Feldwegstrich? Ein Marterl für Maria Magdalena?“
Erst beim nächsten Marterl, auf dem moderner und leserlicher stand: „Gott schütze unsere Fluren“, da erst wusste ich, was gemeint war.
So ist das mit der Sommerträgheit, da schaltet es auch das Hirn aus….

Ich glaub, wir machen bisschen Sommerpause: du bist in Urlaub, ich bin in Urlaub… Danach können wir wieder kreativ schreiben, was meinst?

Allen unseren geneigten 😉 Leser/innen vorläufig einen wunderbaren Sommer…(ich muss die Genderdiskussion beachten 😉 )

Kat.

Vom Handeln und Feilschen

Huuu, liebe S.,

ich wäre so gerne in der Lage, zu feilschen, zu handeln, zu verhandeln,… aber ich kann das nicht.
Das wurde mir heute wieder klar, als ich auf Raten meiner LiebstenSchwester eine bunte  Handtasche einer Modefirma (von der mir übrigens nur die Handtaschen passen, der Rest ist für zarte Spanische Flamencotänzerinnen gemacht) , also als ich auf Raten meiner Schwester diese Tasche in ein KleinanzeigenVerkaufsportal stellte.
Kurz nach Einstellung kamen Fragen:
Kann man verhandeln? Klar.
Versand möglich? Was kostet?Viel!
Was hat gekostet Tasche neu? Hmm…Weiss nicht….

Naja, weiter ist nix passiert, aber leider hatte ich mich schon gefreut, ein paar extra Penunsen zu haben, denn die Interessentin klang interessiert.

Deshalb hasse ich es auch auf Flohmärkten zu verscherbeln. Da gucken sie interessiert, nehmen in die Hand, legen zurück, und ich denk: Kaufts doch, liebe Leut! Dann preise ich an: „Handgemacht, Unikate!“(mein selbstgenähtes Zeug) oder :“heissgeliebt als die Kinder klein waren!“ (Tragesack Snuggli, damals fast unerschwinglich, Lego, Playmobil, Stofftiere….) .
Stirnrunzeln der Interessentenseite: „Kriegst du ein Euro!“
„Wie bitte??? Nix da!“
„Markt fast vorbei, willst du heimschleppen das Zeug?“
„Ja,“ grummle ich böse. „dann schlepp ich das gerne heim wieder. “
Interessent zieht ab. Nächster Interessent, für einen Geschenkband von A.H. , Hochglanz, Hartcover, TEUER gewesen. „Ein Euro!“

Man, bin ich denn eine EinEuroshopin? RudisResteRampe?KatsKrempelKatastrophen?

Weisst du, ich nehm tatsächlich mein Zeug dann wieder mit. Und verschenke es an Leute , die es zu schätzen wissen.
Und diese Tasche für FlamencoElfen, die schenk ich dann meiner LiebstenSchwester, denn ihre Freude ist mir dann 1000mal lieber als dieses Getue von Leuten, die meine Schätze nicht zu schätzen wissen. Und wenn jetzt einer sagt, Schätze verkauft man auch nicht- das stimmt! Aber auch NichtSchätze haben wert, wenn sie kein Schrott sind.

Was meinst du? Kannst du verhandeln?
Liebe Grüsse Kat., nicht Bazarfähig

 

P.S.: Gehalt muss man auch verhandeln. Und da scheitere ich auch . Leider. Deshalb wäre Krempel verkaufen eine Möglichkeit….. Hmmm…..

FrühlingsSehnen

Liebe S.,

*Saudade* musste ich suchmaschinen.
Dieses Wort kannte ich nicht.Nostalgie bedeutet es, Sehnsucht, Wehmut…ah ja… passt zum  Frühling,Frühlingssehnen. Als ich noch jung war,  hab ich immer so ein Ziehen gespürt, wenn der Frühling kam, so eine Unruhe, als würde bald etwas Grossartiges geschehen.
Heute war so ein Tag, so ein frühlingshafter, aber ich bin ja jetzt älter und abgeklärter, und hab dieses Sehnen heute nicht gespürt. Vielleicht auch, weil ich keuchend mit dem Fahrrad in die Arbeit gefahren bin, nach langer Zeit mal wieder, und mit Luftschnappen beschäftigt war.
Entweder brauch ich ein neues Fahrrad, es ist bestimmt 15 Jahre alt, oder ich sollte wieder öfter damit fahren , damit ich und das Fahrrad wieder geschmeidiger werden?
Auf dem Hinweg war es noch sehr sehr kalt, mein Thermometer hatte mich veräppelt, ich feilschte mit mir, wenn es 3 Grad minus sind, fahre ich mit dem Auto. Da zeigte das Thermometer 2,5 minus an.
Aber! Als ich mich dann angepäppelt hatte, mit Schal, warmer Strumpfhose, Fliesjacke und so weiter, da zeigte dieses Schuftthermometer minus 3,8 an!
Na gut, ich fuhr trotzdem und auf dem Heimweg am Nachmittag war es frühlingshaft warm. Es waren viele Leute unterwegs, mir schien,als seien sie alle aus ihren Winterhöhlen gekrochen.
Der Nachbarsjunge, der mir mit seiner Mutter spazierend entgegen kam(„Komm, du musst mal an die frische Luft!“) ist über den Winter zu einem schlaksigen Jüngling mutiert, mit Oberlippenflaum und langen Armen und Beinen und zu grossen Händen.
Vor dem Altersheim war einer alleine unterwegs, im Herbst noch ging er mit seiner Frau spazieren.
Am Spielplatz tobten die Kinder ausgelassen, als hätten sie Monate in der Stille verbringen müssen.

Naklar, ja, und vor der Eisdiele waren fast alle Stühle besetzt.
Nimmer lang, dann ist es auch am Morgen nicht mehr so kalt, obwohl, siehe Beitragsbild, der Weg hat sich gelohnt. Im Auto nämlich fahre ich an dieser Stelle nicht vorbei!

Mach weiter Saudade! Bis bald! Kat.

Was wäre wenn…..V.

…. ich mal Nachts in einem Kaufhaus eingesperrt bin….

Liebe S.,
das ist ein Kindheitswunsch von mir, nachts in einem Kaufhaus eingesperrt zu sein.

Als Kind wollte ich dann immer in der Spielzeugabteilung sein, die unerschwinglich teuren schönen Puppen anziehen, bespielen, die Kuscheltiere alle bekuscheln,…. das hätte ich als Kind gewollt.

Auf gehts!
Ich stelle mir vor, ich würde ich da erst mal ganz in Ruhe gemütlich durchschlendern. Durchs grosse Kaufhaus der Superlative.

Den Sicherheitsdienst hätte ich in der Teppichabteilung in einen dicken gemütlichen Perserteppich eingewickelt und hätte freie Bahn.
Ich würde mir in der Möbelabteilung einen schönen Tisch aussuchen, an den ich mich dann setzen würde, der wäre bereits gedeckt mit edlem Geschirr. Das gibt es ja in manchen Kaufhäusern, bereits gedeckte Tische.
Dann würde ich in der AbendkleidAbteilung verschiedenene wunderschöne Roben probieren, und Hüte aufsetzen und mich im Spiegel drehen und mich wunderschön finden. Das schönste Kleid behielte ich dann an und ginge in die Delikatessenabteilung. Da lade ich mir dann die wunderbarsten Speisen in einen Einkaufskorb, Dinge, die ich mir niemals  kaufen würde, und würde damit zu dem schönsten gedeckten Tisch gehen und mich ganz in Ruhe hinsetzen und speisen.
Speisen, nicht essen. Unter Kronleuchterkerzenhaltern und mit Silberbesteck. Aus der Supersoundanlage käme konzertartige Musik, die ich mir in der Musikabteilung zusammengestellt habe.Ich sässe also, speiste, lauschte den Orchesterklängen und würde damit auch die Hilferufe des Sicherheitsdienstes im Perserteppich übertönen.

Wenn ich gespeist habe, schlendere ich weiter durchs Kaufhaus.
Ich würde vielleicht ein paar Fitnessgeräte testen, Kleider , Mäntel und Schuhe und Hüte probieren, in der Bücherabteilung stöbern und mir ein spannendes Buch aussuchen. Vielleicht hätte ich vorher in der Kosmetikabteilung noch so ein paar Cremes und Parfüms probiert, allerdings bin ich da nicht gerne, denn da riecht es mir immer zu intensiv .
Dann würde ich in die Möbelabteilung zurück gehen und mir das bequemste , gemütlichste Bett mit der weichsten Bettwäsche aussuchen und mich mit diesem in der Bücherabteilung ausgesuchten Buch reinlegen.
Ich würde lesen, und mir in der Drogerieabteilung die aller schalldichtesten Ohrenstöpsel holen, denn der arme Sicherheitsdienstmann schreit bestimmt schon ganz laut. Wann lasse ich den bloss frei?

Wenn ich genug hab. Dann stehe ich auf, verschwinde aus dem Kaufhaus und ruf die Polizei. Denen sag ich, dass ein armer Sicherheitsmann im Kaufhaus in einem Perserteppich eingerollt ist und gerne wieder rausmöchte.
Hättest du Lust, das wir das gemeinsam machen? Also, all diese Dinge nachts im Kaufhaus? Zu zweit macht es bestimmt mehr Spass, und mit dir sowieso!
Liebe Grüsse
Kat.

Ich bin dabei ! Wann gehts los ? 😎

S.

„… was wird aus den nicht-gelebten Sachen…“-oder: nie mehr Prinzessin

Liebe S.,

„was wird aus den nicht-gelebten Sachen?“-ich weiss es nicht.
Manche Träume kann ich weiter tragen und weiter leben, weil ja immer noch Zeit bleibt. Ich träume zum Beispiel davon, Kanada zu bereisen, den Osten, Toronto, Ontario. Ich träume davon, an einem dieser grossen Seen zu sitzen, auf das Wasser zu schauen, dann kommt einer mit dem Kanu und lädt mich ein, mitzufahren, durch das Wasser zu gleiten, an den Inseln vorbei, vorbei an alten mystischen Stätten,…(der Hüter der Trommel)
Zu meinem 40. Geburtstag schenkten mir meine Kinder einen Reiseführer: Kanada, der Osten.Und eine Karte mit einem Ahornblatt, selbstgemalt. Für deinen Traum, liebe Mama.

Was ist aber, wenn dieser Traum real wird? Ist Kanada danach dann immer noch so verheissungsvoll? Oder hat es seinen Reiz verloren?
Manche Träume frisst sicher die Zeit auf, wie den Traum nach einer Familie, den Traum nach einer intakten Partnerschaft, nach einem eigenen Häuschen, nach einer Führungsposition im Beruf. Oder nach einem elfenhaften Dasein.

Manche Träume aber kann ich weiter träumen und vielleicht werden sie real. Irgendwann.

Audrey Hepburn, ja, so wäre ich auch gerne gewesen.Oder Sophie Marceau, oder die Amelie aus diesen französischen Filmen. Was reizt mich daran, so sein zu wollen? Ich bin doch gerne ich, bodenständig, kraftvoll, zupackend, und so bist du doch auch. Dass sie dich nicht liessen, oder das du so nicht sein wolltest,…rosazart, hmmm….Stecken in uns zwei Frau-sein-Möglichkeiten? Müssen wir in unserer heutigen Zeit so doppelbildig sein? Auf der einen Seite zart, anschmiegsam, hilflos, auf der anderen Seite zupackend, initiative-ergreifend, im leben stehend, … ich weiss es nicht.

Bei den Spielen im Wald mit meiner jüngeren Schwester war ich immer der Prinz, der sie gerettet hat. Ich wäre so gern auch mal die Prinzessin gewesen, aber dazu war sie, die Schwester, zu zart und zu schmal und ich zu kräftig. Also hab ich sie gerettet.
Und wurde so zu der, die ich bin, unter anderem.
Ach ja, und als im Kindergarten des JüngstliebstenSohns ein Theaterspiel der Eltern für die Kinder anstand, es hiess „Der Waldmensch“, wurde die Rolle des verwilderten Waldmenschen, der der Prinz war, na rate mal-wem zugeschoben? MIR! Ich hab das Video letztens wieder angesehen, und so schlecht war ich nicht in der Rolle des grollenden brummenden Waldmenschen.

Und noch was: ich hatte eine kurze Zeit in meinem Leben einen Partner , für den ich die Prinzessin war, und ich sage dir: Es hat mich kolossal genervt!DSC_0070

Lieber Rebellin als Prinzessin!
Morgen gehts nach England, ich hab den Koffer schon gepackt, mit ganz viel Senfgläsern drin für die englische Freundin. Und für dich bring ich was Schönes aus Glastonbury mit.

Bis in 2 Wochen! Kat.

Von der Kornmuhme und anderen Naturgeistern

Liebe S.,

ich hab jetzt auch Urlaub, 2 Tage, grins..
Eben hab ich noch gearbeitet, und Mittwoch geht es weiter, aber ich wurde fröhlich mit den Worten verabschiedet: Schönen Urlaub! Ich mag meine Kolleginnen sehr 😉

Vor der Arbeit hab ich heute kurz eine Pause an einem Kornfeld gemacht und hab dem Mohn beim Wiegen zugeschaut. Ich mag es, wenn das Korn so wiegt. Als Kind bin ich oft durch Kornfelder gelaufen, wir haben Verstecken gespielt im Korn, und mein Vater sagte: Pass auf, dass dich die Kornmuhme nicht holt. Kennst du die Kornmuhme? Ich hatte keine Angst vor der Kornmuhme, eine Muhme war für mich eine warme Frauengestalt.
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Die Kornmuhme wohnte im Weizenfeld, und hat sich wohl ab und zu Kinder geholt, aber ich dachte, die wird dann schon nichts böses Anstellen mit den Kindern. Genauso wie wie die Frau Holle unterm Hollerbusch gewohnt hat, diese Stellen unterm Hollerbusch waren für mich Verstecke, verzauberte Orte, in denen ich verschwinden konnte, wenn mich die Erwachsenenwelt bedrückt hat. Deshalb hatte ich nie Angst vor diesen Frauengestalten, manchmal hoffte ich, sie gäben sich mir zu erkennen.20160612_124254

Irgendwann hast du mir mal dieses Buch geschenkt: Die Welt der Naturgeister. Da hab ich dann noch mehr gelernt über diese Gestalten, die wir gut behandeln müssen, damit sie uns nichts Böses wollen.

Ich glaub,  manchmal spüre ich sie .

Seien wir nett zu ihnen.

Liebe Grüsse bis bald! Kat.

Sometimes..

Liebe K.

mich beschäftigt das Thema mit den Eltern und dem Erbe,weil ich wissen will woher etwas kommt, damit ich damit weitermachen kann.. vorwärts gehen… ich suche für mich Erklärungen und Hinweise, die mir auch im Umgang mit anderen der Elterngeneration helfen können und die auch manches Verhalten meiner Generation erklären können.

So war ich schon immer. Als ich vorhin deinen Beitrag laass, dachte ich.. ja klar.. es kann auch so sein.. Nur… ich sehe es nicht so… ich seh das anders , und das ist völlig o.k. für mich !

„Ab einem bestimmten Alter ist jeder für sich selbst verantwortlich“. Das stimmt. Eine sogenannte Binsenweisheit. Aber… überleg mal woher dieser Satz kommt… ?

Ein Aussagesatz: B A M !  Ich bin raus aus der Nummer.. sieh selber zu ! So einfach ist das.

Ich kenne ihn nur aus unserer Elterngeneration.. Die Eltern von meinem lieben Mitbewohner sagen ihn, die von meiner hamburger Freundin, die vom uuuuralt Freund usw .

Es geht also ums grosse Ganze. Wie immer. 🙂

S. mit Gruss an dich

P.S. und auch wenn ich mal anderer Meinung bin als du.. . mag ich dich .. -trotzdem- und es ist gut, dass wir nicht immer gleicher Meinung sind, da wird’s uns nicht langweilig..und rebellisch sind wir ja beide.. mal die eine, mal die andere.. Bussi !

Wünsche

Liebe S.,
ein verregneter Sonntag. Draussen wird alles grün, sanft brechen sich die Blätter ihre Bahn durch die Knospen. Alles noch so zart irgendwie draussen.

Vor einigen Tagen hatte ich ein interessantes Gesrpäch mit jemandem, es ging ums Wünschen.Ob wir in der Lage sind, unsere Wünsche so feste zu denken und zu wünschen, dass sie wahr werden. Das bedeutet, sicher sein, das es eintritt, also ohne Zweifel. Ich hab dann gesagt, dass ich vielleicht deswegen noch immer nicht im Lotto gewonnen hab, weil ich  Samstags (wenn ich gespielt habe!) bei der Ziehung davor sitze und denke, naja, ob das klappt? Natürlich hat es aus dem Grund noch nie geklappt, weil ich  einfach so zweifelnd unterwegs bin.

Anderes allerdings hat sich erfüllt. Es funktioniert wunderbar, wenn ich Sternschnuppen sehe und ganz schnell einen Wunsch hinterher schicke.
Es muss klar formuliert sein, und darf niemandem erzählt werden.

Ich wünschte mir vor 40 Jahren einen kleinen Bruder. Ich sah meine erste Sternschnuppe, wünschte mir das ganz fix, und erzählte vor lauter Begeisterung, dass ich eine Sternschnuppe gesehen habe, meiner Schwester davon. „Und“, fragte sie,“was hast du dir gewünscht?“
„Einen kleinen Bruder“,sagte ich. Und hätte mir am liebsten die Zunge abgebissen, denn man verrät sowas nicht. Aber der Himmel oder das Universum hatte ein Einsehen, und ich bekam ein Geschwister, allerdings, und zu meinem heutigen Glück, noch eine kleine, sehr geliebte Schwester.
Weitere Sternschnuppen folgten und weitere Wünsche, und ich glaub, die meisten sind wahr geworden.
Jetzt stelle ich mir die Frage. Waren das Wünsche, die sich sowieso realisiert hätten?Oder hab ich dazu beigetragen , dass sie sich realisieren, weil ich sie durch dieses bewusste Sternschnuppenwünschen realer gemacht habe, erreichbarer?
Wichtig ist natürlich auch, das ich meinen Wunsch positiv formuliere, also, z. B. nicht sagen: ich möchte nie krank werden, sondern sagen: ich bleibe gesund.Damit das Universum genau weiss gemeint ist.

Im Jahre 2015 hatte ich ein bestimmtes Ziel, wieviel Penunsen ich auf meinen diversen Giroköntchen und Sparbüchlein anhäufeln werde. Ich murmelte diesen Betrag das ganze Jahr über so vor mich hin. Und siehe da! Im Dezember, bei der Zusammenrechnung aller Konten, war er erreicht! Leider nur für 2 Tage, denn dann wurde die Miete abgezogen, sämtliche Jahresunkosten wie Versicherungen und so Kram, aber ich bin mir seitdem sicher, wenn ich meine Wünsche VERNÜNFTIG und KLAR formuliere und niemandem verrate- dann klappt das mit der 15 Zimmer Villa  in München Grünwald und den Millionen auf dem Konto  demnächst! Dann fahren wir gemeinsam nach Goa und nehmen ne Auszeit! Ich spendiere dir das dann! Freu dich drauf!
Umärmelung !
Kat.

P.S. eben stiess ich auf diesen Beitrag.Passt perfekt. Grüssle!