Liebe S.,
Nachtdienst macht mich zwar depressiv, aber ermöglicht mir das Blättern in Frauenzeitschriften ,was ich sonst selten tue, wegen „interessiert mich nicht“.Aber gestern stiess ich auf einen Artikel: Selbstversuch im sich-Selbst-Lieben.(Verdammt , ich lieb mich.Barabara, Juni 2016)
Da hat die Autorin über 4 Wochen geübt, sich in Selbstliebe zu üben. In den Spiegel schauen und sagen: Guten Morgen, hübsch bist du wieder, oder sich selbst loben, oder genussvoll freundlich zu sich zu sein….so z.B. Schaumbad, schön anziehen,sich zulächeln, meditieren, sich Zeit nehmen für sich,…. sozusagen vor sich selber auf die Knie fallen.
Ich dachte, oh du meine Güte, brauchen wir denn Anleitungen , um liebevoll mit uns umzugehen?Immerhin hat es dieser Artikel geschafft, das ich mir Gedanken zu diesem Thema mache. Bin ich liebevoll genug zu mir selber? Ich fürchte nein. Es erfordert doch einen alltäglichen Kampf, und auch Überwindung, für mich gut zu sorgen.Grenzen zu setzen, meine Zeiten für mich zu nehmen, Dinge zu tun, die mich erfreuen, den anderen aber wurscht sind, mein Sportprogramm vornehmen und dann nicht einknicken, denn ich WEISS, dass Sport mir gut tut, -mir vielleicht morgens zuzulächeln und nicht anfangen , an mir rumzunörgeln.
Doch, ich glaub , das kann ich.Ich find mich nämlich hübsch. Ich mag das Grün meiner Augen, aber sag das mal jemandem! Nicht wahr, ich hab schöne grüne Augen!Der lacht mich dann aus.
Manchmal aber tu ich das, dann dreh ich mich vor dem Spiegel und sag: Das gefällt mir, was ich da sehe und dann sagt vielleicht jemand neben mir: Stimmt! Du bist hübsch.
Wir dürfen das doch. Wir dürfen selbstverliebt sein, und wir dürfen uns freuen, wenn wir uns loben oder wenn es tatsächlich jemand anders macht.
Ich hab zu meinem 40. Geburtstag von meiner FrauenGruppe eine Mappe bekommen, in die alle Frauen geschrieben hatten,was mich wertvoll macht. Manchmal hole ich diese Mappe raus und lese drin. Und dann freu ich mich, denn da läuft so ein ganz warmes Kribbeln durch mich durch.
Denn dann weiss ich wieder:Ah! Ich bin nicht nur ein Nachtdienstdepressiver-moppeliger-Nörgellappen, ich bin auch oft anders!
Ich kann auch freundlich-hübsch-lachend-liebenswert-warmherzig-witzig-humorvoll-kreativlustig-…..
Yep! Gut, das ich das jetzt geschrieben hab, mir gehts besser.
Der Titel stammt übrigens von einem Buch, das ich vor gefühlt hundert Jahren mal gelesen habe. Und allein der Titel war schon toll!
Allerliebste Grüsse an die allerwunderbarste Freundin und alle anderen wunderbaren kreativen,nachdenklichmachenden, inspirierenden BlogLeser und BlogSchreiber! Kat.